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Meine
Besteigung des
Cotopaxi und des Chimborazo in Ecquador
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Ich dachte es wäre sehr einfach einen Führer
und eine Gruppe zu finden, der ich mich für die Besteigung von Cotopaxi
und Chimborazo anschließen kann. Aber ich lag falsch. Nach 5 Tagen warten
(gleichzeitig hat sich aber die Verfärbung meines Fußes aufgelöst, die Probleme
vom Fußballspiel in Galapagos) beschloss ich einen Führer für mich alleine
zu buchen und mit dem Akklimatisierungsprogramm anzufangen |
Ich ging den Pasochoa (4.200 m) bis auf 4.000
m hoch (dann war es auf Grund des Regen zu gefährlich weiterzugehen) und
anschließend ging ich den Corazon (4.800 m) bis auf 4.500 Meter hoch, dort
stoppte mich dann meine Fussverletzung.
Vor der Besteigung des Cotopaxi nahm ich mir einen Ruhetag, an dem ich mir
ein Pferd lieh und in eine Hacienda in die Berge ritt. Danach erholte ich
mich in der wunderschönen Pension "La Estacion" direkt unter dem Corazon.
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Am 9. November fuhren wir dann in
den Cotopaxi-Nationalpark. Der Cotopaxi ragt steil aus den ecuadorischen
Anden hervor. Der Gipfel (die letzten 900 m) ist stark vergletschert, mit
einem tiefen, 800 Meter weiten Krater. Cotopaxi ist Ecuadors zweit höchster
Gipfel mit 5.897 Meter. Ferner ist es einer der höchsten Vulkane der Welt
(genauso hoch wie der Kilimandscharo). Cotopaxi ist immer wieder aktiv,
so alle 100 - 150 Jahre. Der letzte große Ausbruch war 1877. Damals wurde
der Ort Latacunga nahezu vollständig zerstört. Matsch- und Steinlawinen
erreichten sogar den weit entfernten Pazifischen Ozean. Er wurde 1872 das
erste Mal von dem deutschen Geologen W. Reiss und dem kolumbianischen Bergsteiger
A. Escubar bestiegen.
Wir fuhren mit einem Landrover, Baujahr 1965 hoch zum Parkplatz auf 4.600
Meter. Von dort sind wir die letzten 200 Meter zur Hütte hochgelaufen. Da
es erst 14:30 Uhr war, entschlossen wir uns am Gletscher noch etwas die
Spaltenbergung zu üben. Abendessen war bereits um 17:00 Uhr und danach ging
es sofort in den kalten Schlafsack. Aber auf 4.800 Meter konnte ich einfach
nicht so richtig schlafen. Auch mein Akklimatisierungprogramm funktionierte
nicht so wie gewünscht.: Ich habe nur Tagestouren gemacht und nicht auf/über
4.000 Meter geschlafen. (Für alle, die Cotopaxi besteigen möchte: Es gibt
in der Gegend keine Hütten auf 4.000 Meter, aber ich bin mir sicher man
bekommt die Genehmigung, sein Zelt auf dieser Höhe aufzustellen.) |
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Um 23:45 Uhr packten die ersten Bergsteiger ihre Sachen zusammen, und so
sind auch wir aufgestanden. Einen heißen Tee, ein Paar Kekse, und um 01:00
Uhr liefen wir los. Die ersten 250 Meter ging es auf Stein und Sand hoch,
bevor der Schnee kam und wir unsere Steigeisen anziehen mussten. Ich hatte
etwas Kopfweh beim Aufstehen, aber zu dieser Zeit war es weg. Wir stiegen
sehr schnell auf eine Höhe von 5.400 Meter. Dort kam ich dann in Schwierigkeiten.
Ich musste mein Tempo drosseln, hatte aber Schwierigkeiten einen langsameren
Rhythmus zu finden.
Wir waren am Anfang so schnell gewesen, so daß uns sehr viel Zeit
für die restliche Wegstrecke blieb. Ich fing an, meine Schritte zu zählen,
alle 300 Schritten gab es eine Pause. Schon bald benötigte ich alle 200
Schritte eine Pause. Dann sind wir unter der Wand von Yamasacha gequert,
von hier aus ging es dann mit 40 Grad Steigung nach oben. Zu dieser Zeit
zählte ich auf 50 Schritte, sehr bald auf 30. Auf den letzten 100 Höhenmeter
wurde der Schnee sehr weich und ging mir immer wieder bis über die Knie.
Ich konnte nur noch 10 Schritte machen, dann musste ich wieder verschnaufen.
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Plötzlich, um 6:30 Uhr, ging es nicht mehr weiter, und wir sahen den Krater
unter uns. Wir hatten den höchsten Punkt erreicht.
5 1/2 Stunden war eine ganz gute Zeit. Die Normalzeit liegt bei 5 - 7 Stunden.
Nur eine Person war vor mir auf dem Gipfel, zwei folgten mir - genauso fertig
wie ich - und weitere 3 erreichten den Gipfel
1 1/2 Stunden später. 8 Personen kehrten an diesem Tag vor dem Gipfel um.
Wir hatten großes Glück mit dem Wetter und konnten über 100 km Fernsicht
genießen. Ich brauchte fast 2 Stunden zurück zur Hütte, und war danach
total platt.
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Chimborazo
Nach nur einem Ruhetag packten mein Führer und ich wieder unsere Sachen
zusammen, um zum Chimborazo zu fahren, dem höchsten Berg Ecuadors mit ca.
6.300 Meter. Der Chimborazo entstand aus 2 Vulkanen. Nördlich vom Chimborazo
gibt es keinen höheren Berg. Interessanterweise ist dieser Gipfel - wegen
der leichten Verformung der Erde in der Nähe des Äquators - am weitesten
entfernt vom Mittelpunkt der Erde, und der Platz am Nähesten zur Sonne.
Chimborazo wurde zuerst von dem britischen Bergsteiger Edward Whymper und
den italienischen Führern Jaen A. und Louis Carrel im Jahre 1880 bestiegen.
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Wir fuhren mit dem Auto zur ersten Hütte auf 4.800 Meter. Von dort stiegen
wir hoch zur 2. Hütte auf 5.000 Meter. Ich hatte mehr als 20 kg Gepäck
in 2 Rucksäcken, fühlte mich aber sehr gut und war jetzt viel besser akklimatisiert.
Andererseits fehlte mir immer noch die Motivation. 1 1/2 Tage nach Besteigung
des Cotopaxi war ich ziemlich erschöpft und hatte noch keine neue Kraft
aufgetankt. Aus diesem Grunde beschlossen wir, sehr früh zu starten. Der
Wecker klingelte bereits um 22:00 Uhr und wir verliesen die Hütte um 23:
00 Uhr.
Um Mitternacht erreichten wir 5.200 Meter Höhe, die Stelle, an der man
normalerweise die Steigeisen anzieht. Zu diesem Zeitpunkt war mir klar:
dies ist nicht mein Tag für die Besteigung des Chimborazo.
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Ich hatte einfach nicht die nötige Motivation
und die physischen Reserven. Ich hätte einen oder zwei Tage länger
pausieren sollen. Der Chimborazo ist wirklich kein einfacher Berg. Zwischen
5.200 und 5.500 Meter gibt es einige Eis- und Felsformationen, und jeder
Fehler kann tödlich bestraft werden. Mein Führer akzeptierte meine Entscheidung
und versuchte nicht, mich zum Gipfelgang zu überreden. Später erzählte er
mir, er habe seine Lektion bereits gelernt, als er einen Japaner auf den
Gipfel brachte (das Japanische Motto ist: Gipfel oder Tod), und dieser dort
oben zusammenbrach. Er benötigte 10 Stunden um ihn zurück zu schleppen.
Der Japaner konnte sich danach an nichts mehr erinnern.
Nach dem Abbruch hatten wir am nächsten Tag ausreichend Zeit zum Besuch
der heißen Quellen in der Nähe des Berges (ein eindeutiges Zeichen, dass
der Vulkan noch immer aktiv ist). |
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