Moshi
Dar-Es-Salaam
Zanzibar

Nach meiner Rückkehr aus der Serengeti war ich erst mal reif für einen Ruhetag. Aber dann ging es weiter in Richtung Zanzibar. Ich erwartete von der Busfahrt von Moshi nach Dar-Es-Salaam weitere Eindrücke über Leben und Wirtschaft in Tanzania. Ich nahm den "Express"-Bus um 06:00 Uhr morgens, und bekam gleich eine Lektion über die Definition von "Express" in Afrika. Der Bus benötigte ca. 2 Stunden für die ersten 15 km. Der Bus hielt immer wieder an, bis der Bus auch wirklich Voll war. Aber es machte mir nichts aus. Ich hatte mit so etwas gerechnet und für die Nacht ein Hotelzimmer in Dar-Es-Salaam gebucht. Die Überfahrt mit der Fähre nach Zanzibar war erst für den nächsten Morgen geplant. Aber, Überraschung, Überraschung, nachdem der Bus voll war ging es auf der einzig wirklich guten Straße von Tansania richtig zügig vorwärts, und wir erreichten Dar-Es-Salaam um 15:50 Uhr.


Beim Verlassen des Busses gab es wieder einmal die afrikanische Begrüßung: 10 - 15 Leute um einen herum, welche einem die Klamotten fast vom Körper rissen, und versuchen einen Job zu ergattern: die Koffer zu tragen, ein Taxi zu besorgen oder einem zum Hotel zu führen. Es ist wirklich nicht einfach sich in diesem Tumult zurechtzufinden. Viele Touristen verlieren hier ihre Kontrolle, oder auch gleich ihr Gepäck. Ich fand es immer am einfachsten mir gleich einen vertrauenerweckenden Führer auszusuchen (einen älteren, der nicht so aggressiv vorgegangen ist), dann hat man vor den anderen Ruhe. Es gibt ja nichts mehr zu verdienen. Man muß dieses Verhalten im Zusammenhang mit der schwierigen Wirtschaftssituation in Tansania betrachten und akzeptieren.


Das Bruttosozialprodukt pro Kopf war 1993 ca. $ 90, und ich hatte nicht das Gefühl, daß diese Zahl bis 1999 stärker angestiegen ist (Die wirkliche Zahl ist aber etwas höher, da das Einkommen aus der Agrarwirtschaft oftmals nicht registriert ist). Es gab eine positive Entwicklung im Tourismus aber ansonsten war nicht viel in Bewegung. Auf der Strecke von Moshi nach Dar-Es-Salaam sahen wir eine Brauerei am Anfang als auch am Ende, aber fast keine Industrieanlagen. Auf meinem Weg zurück nach Dar-Es-Salaam sah ich etwas wie ein Industriezentrum, aber insgesamt sah es hier nicht nach ausländischen Direktinvestitionen aus. Aus den Gesprächen mit den Einheimischen bekam ich das Gefühl, daß die politischen Strukturen ausländischen Investitionen nicht unterstützen - die Korruption stinkt zum Himmel.

Aber jetzt zurück zur Busstation in Dar-Es-Salaam. Ich kam aus dem Bus und wurde von einem Afrikaner begrüßt, welcher angab er käme von meinem Hotel. Aber komischerweise hatte ich das Hotel nicht über meine Ankunft per Bus informiert. Aber er machte einen vertrauenswürdigen Eindruck, und so lies ich mir von ihm den Weg zum Hotel zeigen. Er wollte mir eine Stadtbesichtigung anbieten, aber nach 9 Stunden im Bus war ich zu müde. Als ich ihn fragte, woher er die Information über meine Ankunft hatte, konnte/wollte er mir dies nicht erklären. Aber ich vermute er bekam die Auskunft von einem Freund im Bus, der meiner Unterhaltung mit den anderen 4 Touristen im Bus zugehört hatte.

Dar-Es-Salaam machte keinen allzu guten Eindruck auf mich. Mit der Sicherheit in der Stadt war es auch nicht so gut bestellt, und so nahm ich am nächsten Morgen die erste Fähre nach Zanzibar. Und hier wieder das gleiche Verfahren, gleich am Hafen hatte ich einen Führer engagiert, welcher mich zum Hotel brachte. Der Führer war wirklich gut und sprach ein sehr gutes English. Aus diesem Grunde stellte ich ihn gleich für einen Stadtrundgang ein.

Der erste Eindruck von "Stonetown" in Zanzibar enttäuschte mich. Ich wußte, daß die Vereinten Nationen schon vor langer Zeit Stonetown zum Kulturerbe erklärt hatten und erwartete aus diesem Grunde mehr Wiederaufbau/Restauration und Sauberkeit, und mehr Sicherheit (man nimmt in der Nacht besser ein Taxi). Trozdem war das friedliche Gemisch der verschiedenen Kulturen (afrikanisch, naher Osten und ein bischen britisch) war allerdings beeindruckend.

Ich machte früh "Feierabend" und ging zum Sonnenuntergang zum East-Africa-Hotel, wo sich die Touristen der Insel treffen. Das Hotel ist eigentlich geschlossen, aber auf der Terasse gibt es 2 Kühlschränke mit ausreichend Bier.

Aber ich war jetzt reif für den Strand und nahm am nächsten Morgen einen Minibus zur Ostküste, ins Sau Inn Hotel. Und hier fand ich nach was ich suchte. 22 traditionelle Bungalows um ein Restaurant in einer wunderschönen Umgebung unter Kokosnussbäumen, direkt am Strand. Der perfekte Platz zum entspannen. Es gab aber auch einige sportliche und touristische Attraktionen. Man konnte mit Delphinen schwimmen, schnorcheln, mit den Fischern angeln gehen oder an der berühmten Gewürztour teilnehmen.

Es war der ideale Platz zum entspannen und dann ging es auch schon wieder zurück nach München. Reisepause fürs Oktoberfest.




 

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